Holzenergie: Klimaschützer und Wirtschaftsfaktor

Der FVH klärt auf: Was bedeutet es eigentlich, ein Industrieland wie Deutschland klimaneutral umzubauen? Und dabei Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erhalten, besser sogar zu mehren? Und welche Bedeutung hat der ländliche Raum, der mit der Holzenergie auch die mengenmäßig bedeutendste erneuerbare Energieform liefert? Holzenergie hat eine enorme Bedeutung für den Klimaschutz und sorgt nebenbei für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und weniger fossile Energieträger. Energie aus Holz ist nicht nur ein direkter Wirtschaftsfaktor, sondern auch durch die positiven Auswirkungen auf Klima und Versorgungssicherheit.

 

Investitionen und wirtschaftliche Impulse steigen

Die Investitionen in erneuerbare Energien haben in den vergangenen Jahren (wieder) zugenommen. Sie lagen 2023 bei circa 36,6 Milliarden Euro. Davon entfielen rund 8 Prozent, knapp 2,8 Milliarden Euro, auf Biomasseanlagen zur Wärmeerzeugung. Holzenergie ist für rund zwei Drittel der erneuerbaren Wärmeproduktion verantwortlich. Investitionen in Wärme aus Biomasse sind zum Großteil Investitionen in Holzenergie, also Holz- und Pelletheizungen oder auch Heizwerke für Wärmenetze oder die Industrie. Zugleich sorgen sie für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in oftmals ländlichen Räumen.

Holzenergie ist Wirtschaftsfaktor

Der Betrieb erneuerbarer Energien Anlagen generierte im Jahr 2023 über 23 Milliarden Euro wirtschaftliche Impulse. Mehr als 5 Milliarden Euro entfielen davon auf Wärme aus Biomasse, also Großteils Holz. Grund dafür ist die beständige Roh- und Brennstoffnachfrage von Bioenergieanlagen für die Energieerzeugung. Als Teil der Lieferkette profitieren Land- und Forstwirtschaft, Holzverarbeiter und Brennstoffaufbereiter sowie Lieferanten und Händler dauerhaft von der Wertschöpfung durch die energetische Holznutzung.

Arbeitsplatz Holzenergie

Abgesehen von Investitionen und wirtschaftlichen Impulsen in die Holzenergie, ist das Cluster Forst und Holz auch ein wichtiger Arbeitgeber. Gegenwärtig arbeiten hier mehr als eine Millionen Menschen. Ein nicht unerheblicher Anteil ist direkt oder indirekt im Bereich Bioenergie beschäftigt: Etwas mehr als 45.000 Beschäftigte arbeiten insgesamt in der Forstwirtschaft und über 10.000 Menschen finden in Biomasseheizkraftwerken Anstellung. Insgesamt beschäftigt der gesamte Bioenergiesektor - neben Holz auch Biogas und Biokraftstoffe - rund 114.000 Menschen.

Große indirekte positive Wirtschaftseffekte

Neben den direkt messbaren wirtschaftlichen Effekten der Holzenergie in Form von Investitionen, Wertschöpfung und Arbeitsplätzen darf nicht übersehen werden, welch positiver Effekt mit dem Klimaschutzeffekt einhergeht. Denn Holzenergie war im vergangenen Jahr für rund zwei Drittel der erneuerbaren Wärme (131,6 TWh) verantwortlich. Gleichzeitig sparte sie knapp 34 Millionen Tonnen Treibhausgase ein, indem sie Kohle, Öl und Gas ersetzte. Ein Großteil der Einsparungen, etwa 26 Millionen Tonnen, entfiel auf den Wärmesektor und rund 8 Millionen Tonnen auf den Stromsektor. Zugleich lag der CO₂-Preis für eine Tonne CO₂ im Wärmebereich, für den der nationale Emissionshandel gilt, bei 30 Euro pro Tonne CO₂. Im Stromsektor, für den der europäische Emissionshandel gilt, lag der CO₂-Preis in 2023 bei durchschnittlich rund 84 Euro pro Tonne CO₂. Damit wurde durch den Einsatz von Holzenergie allein 2023 die deutsche Wirtschaft und Verbraucher um rund 1,4 Milliarden Euro durch eingesparte CO₂-Preise entlastet. Werden zudem die vermiedenen Umweltschäden durch die Treibhausgaseinsparung durch Holzenergie berechnet, ergibt sich zusätzlich ein positiver Umweltnutzen von rund 8 Milliarden Euro pro Jahr. Und das allein durch die Treibhausgasvermeidung der Holzenergie. Die Grundlage hierfür bilden die Kosten aus den Umweltbelastungen pro emittierter Tonne CO₂. Diese beziffert das Umweltbundesamt auf 237 Euro pro Tonne CO₂.

Doch Energiepolitik ist immer auch Sicherheitspolitik und die Versorgungssicherheit mit Energieträgern ist nicht zu unterschätzen. In Deutschland stammen 98 Prozent des Energieholzes aus heimischen Quellen. Überdies entspricht die aus Holz erzeugte Wärmemenge etwa 16 Prozent des gesamten deutschen Gasverbrauchs. Bei einem Gaspreis von rund 9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Privatverbraucher und circa 6 Cent pro kWh für gewerbliche Kunden in 2023 (jeweils ohne Steuern und Umlagen), konnten damit insgesamt Kosten für Erdgas in Höhe von 9,9 Mrd. € vermieden werden. Wertschöpfung, die dank der energetischen Holznutzung nicht als Energieimport in andere, oftmals instabile und undemokratische Länder abfließt.

Weitere Infos unter www.fachverband-holzenergie.de

EN Plus
Merkliste
Zum Anfrageformular